Geplanter Kahlschlag im Bannwald

Zwischen Augsburg und dem Donau-Ries erstreckt sich entlang des Lechs ein zum Bannwald erklärter Waldstreifen. Nach der Rechtverordnung des Landratsamtes Donauwörth hat das Auwaldband außergewöhnliche Bedeutung für den lokalen Klimaschutz, insbesondere in Zeiten des Klimawandels und bei fortschreitender Industrialisierung mit starker Flächenversiegelung. In der Rechtsverordnung wird ausdrücklich auf die Funktion des Teilbereiches Lohwald bei Meitingen als Immissionsschutzwald hingewiesen. Dieser Wald hat eine Fläche von 42 Hektar und liegt zwischen Langweid und den Lech-Stahlwerken (LSW).

Die LSW der Max Aicher Gruppe Meitingen planen eine Rodung von 17,6 ha dieser geschützten Bannwaldfläche zur Werkserweiterung. Das bedeutet auch, dass danach ca. 80% der Fläche versiegelt ist. Die Werksleitung begründet diese Pläne mit dem Wunsch Anlagen zum Recycling und zur Stahlveredelung bauen zu wollen.

Die Gemeinde Meitingen hat deshalb ein Verfahren eingeleitet, um einen Bebauungsplan aufzustellen und die Nutzung der Waldflächen für die geplante Firmenerweiterung zu verändern.

Es gab eine vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung bis zum 26.07.2019.

Zwei Nachbargemeinden, zwei Bürgerinitiativen - die AGL (Aktionsgemeinschaft zum Erhalt der Lebensqualität im Raum Meitingen) und die BI Lech-Schmuttertal - , der Bund Naturschutz in Bayern und viele andere Stellen formulierten Einwendungen und Stellungnahmen zu diesem Vorhaben.

In diesen geht es u.a. um lokalen Klimaschutz, Erhalt des Immisionsschutzwaldes, Erhalt der Artenvielfalt (die Fläche ist als ASK-Flora Gebiet gekennzeichnet und weist einige Rote-Liste- Arten auf), Lärmschutz, Vereinbarkeit von Erholungswald und Biotopwald. Und es geht darum, dass eine Neuanpflanzung an einer anderen Stelle die Funktionen eines bestehenden Waldes erst in frühestens 50 Jahren teilweise übernehmen kann und bis sich Waldboden mit seinen vielfältigen Funktionen entwickelt, dauert es Jahrhunderte.

Gemeinsam haben die BI Lech – Schmuttertal, der Bund Naturschutz und die AGL im Herbst 2019 eine Petition im Bayerischen Landtag an Umweltminister Glauber übergeben.

Ende Januar gibt es dann – aufgrund der eingegangenen Einwendungen - eine Neuauflage des Antrages mit kleinen Änderungen, ein etwas höherer Ausgleichsfaktor bei den Ersatzpflanzungen und eine Rodung in Teilstücken nach vorheriger Neuanpflanzung. Dazu fand erneut eine Öffentlichkeitsbeteiligung bis zum 09.03.2020 statt.

Am 27.05.2020 wurde die Debatte über die Petiton gegen die Bannwaldrodung im Bayerischen Landtag verschoben.

Ein Erörterungstermin beim LRA Augsburg fand aufgrund der Corona Krise noch nicht statt.

Vor Ort setzen sich zwei Bürgerinitiativen (AGL und BI) und der Bund Naturschutz in Bayern e.V. dafür ein, das komplette Bannwaldgebiet zu erhalten.

Am 09.02.2021 wurde die Petition im Bayerischen Landtag abgelehnt. Begründet wurde die Entscheidung mit dem Hinweis, dass die Gemeinde Meitingen hier die Entscheidungshoheit habe.

Unser Anliegen, dass der Bannwaldschutz Staatssache ist, wurde nicht berücksichtigt.

Am 28.02.2021 fand eine Kundgebung für den Erhalt des gesamten Bannwaldes mit großer Bürgerbeteiligung statt.

Aktuell wurde eine online-Petition gestartet mit dem Motto "Finger weg vom Bannwald". Sie richtet sich an den örtlichen Bürgermeister Dr. Michael Higl und den Meitinger Gemeinderat.

Die Petition kann über den Direktlink    https://t1p.de/y4kz    eingesehen und unterstützt werden

 

 

 

 

 

 

 

 

Waldschadenskategorie
Konflikt-Wald
Schutzgebietstyp
Bannwald
Festgestellt am
Mo., 24.06.2019
Flächengröße in Hektar
>10
Koordinaten
48.508100215256, 10.856188114768,
Bürgerinitiative aktiv
Ja
Geplanter Kahlschlag im Bannwald

Zwischen Augsburg und dem Donau-Ries erstreckt sich entlang des Lechs ein zum Bannwald erklärter Waldstreifen.

48.508100215256, 10.856188114768