2020 Über 100 Jahre alte gesunde Buchen in FFH-Gebiet "Tromm" von Hessen-Forst gefällt

Neue tolle Hessen-Forst Begründung für Buchenholzeinschläge in FFH Gebieten: "LICHTÖKOLOGIE"

So nennt Hessen-Forst nun sein schädliches Auflichten und Ausplündern unserer letzten alten, wertvollen FFH Buchen(misch)wälder.
Wenn dortige Restbuchen dann danach durch Sonneneinstrahlung, Hitze, Trockenheit und Stress krank werden, dann ist natürlich nicht die zuvor praktizierte Forstamts-Lichtökologie sondern das Klima schuld.
 

Hier mit Foto der BUND-Bericht:
Buchen im FFH-Gebiet Trommwald gefällt - BUND spricht von rücksichtsloser Gefährdung des Schutzgebietes.
Siehe https://www.bund-bergstrasse.de/service/meldungen/detail/news/ueber-100-jahre-alte-und-gesunde-buchen-im-ffh-gebiet-trommwald-gefaellt-bund-spricht-von-ruecksichtsloser-gefaehrdung-des-schutzgebietes/?fbclid=IwAR3qhMnoSpq2Rb19zYE6gGa20qhqEFgevCacXeT-lNhk6dH3jLQ4DsGDlJYÜber 100 Jahre alte und gesunde

ZITATANFANG
Das FFH-Gebiet Tromm ist wegen seines Buchenbestandes geschützt. Die am Wegrand aufgereihten Stämme von alten und gesunden Buchen zeugen von erneut hohen Einschlagszahlen.

In FFH-Gebieten des Staatswalds sollen nach einem Erlass des hessischen Umweltministeriums keine Buchen gefällt werden, die älter als 100 Jahre sind. Darüber hinaus werden HessenForst zahlreiche Einschränkungen auferlegt, um die Schäden an den Buchenbeständen in Grenzen zu halten. Dazu zählt insbesondere die Reduzierung der Hiebzahlen und der konsequente Verzicht auf flächige Auflichtung im Bestand (Schirmschläge). Die Nutzung soll sich vornehmlich auf vorgeschädigte Buchen begrenzen, womit laut Ministerium die Hauptnutzung deutlich eingeschränkt bzw. sogar ausgesetzt ist.

Eine Besichtigung von Vertretern des BUND Bergstraße am 22.11.2020 im FFH-Gebiet Trommwald hat alle im Vorfeld gehegten Befürchtungen weit übertroffen. Am Wegrand liegt eine nicht überschaubare Menge von Buchenstämmen zum Abtransport bereit. Viele sind deutlich älter als 100 Jahre und haben keine erkennbaren Holzfehler oder sonstige Schäden wie Pilzbefall. Diese Stämme sind eindeutig zur Hauptnutzung bestimmt. Das widerspricht klar der Aussage des Forstamtes in seiner letzten Pressemitteilung, in der lediglich von Brennholzgewinnung für den regionalen Markt die Rede ist.

Nach Auskunft von Forstamtsleiter Ralf Schepp gegenüber dem BUND sieht sich Hessen-Forst nicht an die Vorgaben des Umweltministeriums gebunden, da es sich beim FFH-Gebiet Tromm überwiegend um Gemeinde- und nicht um Staatswald handelt.
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In einer Pressemitteilung Anfang September 2020 hatte der BUND Bergstraße auf die prekäre Lage der Buchenwälder im Allgemeinen hingewiesen und die besondere Schutzwürdigkeit des FFH-Gebiets Tormmwald betont. Die Gemeinde Rimbach und HessenForst hatten daraufhin alle Anmerkungen und Forderungen des BUND weit von sich gewiesen. In einer Pressemitteilung seitens Hessen-Forst und der Gemeinde Rimbach vom 10. September hieß es noch, dass „nur sterbende Buchen“ gefällt würden. Anfang November dann ruderte das Forstamt schon wieder etwas zurück und sprach von „Lichtökologie“ und der nach seiner Ansicht notwendigen Auflichtung des Bestandes, um anderen Baumarten eine Chance auf Wachstum zu ermöglichen. Buchen unter 100 Jahre sollten regulär eingeschlagen werden.

Auf Nachfrage beim Forstamt Lampertheim, ob denn nun entgegen der ersten Ankündigung auch gesunde Buchen gefällt würden, erhielt der BUND keine Antwort. Einsicht in den Waldwirtschaftsplan der Gemeinde Rimbach, der über die Menge und Art des Einschlages im entsprechenden Wirtschaftsjahr Auskunft gibt, wurde dem BUND sowohl vom Rimbacher Bürgermeister als auch vom FA Lampertheim verwehrt. Genauso wie eine vom BUND Rimbach angefragte Ortsbegehung im FFH-Gebiet auf Zotzenbacher Gemarkung, wo viele gesunde Buchen angezeichnet waren.
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Offensichtlich ist man beim Forstamt Lampertheim der Ansicht, das FFH-Gebiet Tromm, das wegen seines Buchenbestandes geschützt ist, wäre vom Klimawandel und der Trockenheit der vergangenen Jahre weniger betroffen als die landeseigenen Waldgebiete. Anders ist nicht zu erklären, warum im Trommwald gewirtschaftet wird als gäbe es kein Morgen. Und zu allem Überfluss wird diese Gefährdung der Schutzziele im FFH-Gebiet Trommwald auch noch von der Gemeinde Rimbach mit 70.000 Euro pro Jahr subventioniert.
ZITATENDE

Sehr praktisch wieder für die stets priorisierte Holzwirtschaft in Südhessen:
Auch für dieses FFH Gebiet erstellte der "Bewirtschafter" Hessen-Forst Lampertheim 2015 auch selbst den "FFH-Bewirtschaftungsplan" (FFH Managementplan) zum Schutz des FFH Gebietes.
Hier der BW-Plan mit Status "Vorläufig", seit 2015 also immer noch nicht endgültig. Das FFH Gebiet ist bereits 12 Jahre alt, wäre also längst überfällig.
http://natureg.hessen.de/resources/recherche/Schutzgebiete/RPDA/M_PLAN/4269.pdf?fbclid=IwAR0V4AvT3hAUJ7Y91_jOxBjiAmZqqiCTRREwO581K23SeQsBhF_KzWqOOv4
ZITATANFANG
Das lokale Gebietsmanagement mit der Umsetzung der nach diesem Bewirtschaftungsplan vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgt im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt durch HESSEN-FORST, Forstamt Lampertheim.
ZITATENDE

Also wie so oft auch hier, hat die Obere Naturschutzbehörde (RP Darmstadt) wieder den "Bock zum Gärtner" gemacht.
Interessant, dass im BW-Plan für FFH Tromm drin steht, dass der zu schützende FFH LRT9110 (Hainsimsen-Buchenwald) bis 2023 sogar noch besseren Erhaltungszustand haben und sich vergrößern wird. Wo wir doch gerade vom BUND gelernt haben, dass er derzeit aktiv durch Einschlag und "Waldverjüngung" mit anderen Baumarten verschlechtert wird.

 

 

Waldschadenskategorie
Konflikt-Wald
Schutzgebietstyp
FFH-Schutzgebiet
Festgestellt am
Do., 03.12.2020
Flächengröße in Hektar
>10
Koordinaten
49.60456432174, 8.8023226000939,
Bürgerinitiative aktiv
Nein
2020 Über 100 Jahre alte gesunde Buchen in FFH-Gebiet "Tromm" von Hessen-Forst gefällt

Neue tolle Hessen-Forst Begründung für Buchenholzeinschläge in FFH Gebieten: "LICHTÖKOLOGIE"

49.60456432174, 8.8023226000939