Kahlschlag im Reinhardswald, rund 4000 Hektar betroffen

Großflächige Schadholzräumungen zerstören Wald-Boden-Ökosysteme.

In Hessen - und auch in anderen Bundesländern - haben in den letzten Jahren, von der Öffentlichkeit kaum beachtet und kommentiert, großflächige Räumungen von Nadelhölzern, vor allem von Fichtenhölzern stattgefunden, die durch Dürre und Borkenkäferbefall massiv geschädigt wurden. „Durch die Räumungen wurden auf überdimensional großen Flächen Waldböden regelrecht verwundet, der Trockenheit ausgesetzt und durch Holzerntemaschinen stark verdichtet“, sagt der hessische Landesvorsitzende des Umweltverbands Naturschutzinitiative e.V. (NI), Harry Neumann.

Allein im nordhessischen vom Landesbetrieb Hessen-Forst bewirtschafteten Reinhardswald, ein Hotspot der Borkenkäfer-Kalamität, seien fast am Stück rund 4.000 Hektar geräumt worden. Nach Auffassung der NI stehen die Räumungen im eklatanten Widerspruch zu einer forstrechtlich definierten „nachhaltigen und ordnungsgemäßen“ Forstwirtschaft und verstoßen nach dem Umweltverband zudem gegen die Eingriffsregelung des Bundesnaturschutzgesetzes. Daher habe die NI auf dieser Rechtsgrundlage nunmehr Anzeige gegen den Verursacher, den Landesbetrieb Hessen-Forst, bei der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Kassel eingereicht.

Der Anzeige liegt eine gutachterliche Stellungnahme des Wald- und Naturschutzexperten Norbert Panek (Wissenschaftlicher Beirat der NI) zugrunde, in der die Eingriffe auf einer rund 1.300 Hektar großen Beispielfläche südwestlich von Reinhardshagen ökologisch und rechtlich bewertet wurden.

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Waldschadenskategorie
Kahlschlag
Baumart
Nadelbäume
Anzahl der Bäume
über 10
Schutzgebietstyp
nicht bekannt
Festgestellt am
Fr., 13.08.2021
Flächengröße in Hektar
>10
Koordinaten
51.458614219483, 9.5481558719545,
Bürgerinitiative aktiv
Ja
Kahlschlag im Reinhardswald, rund 4000 Hektar betroffen

Großflächige Schadholzräumungen zerstören Wald-Boden-Ökosysteme.

51.458614219483, 9.5481558719545