2017 FFH Reliktwald West Kernflächenfällungen Abt.510 u.514

Aussage im FFH Bewirtschaftungsplan dieses Staatswaldgebiets: "In den Kernflächen erfolgt keine forstliche Bewirtschaftung mehr" 
Haha, wer's glaubt.
Alle Jahre wieder erfolgt "Holzeinschlag" in offiziellen Hessen-Forst Kernflächen ("Stillegungsflächen").

Der Name Kernfläche änderte sich, aber die Bedeutung bleibt gleich:
Hessen-Forst "Kernflächen" = Hessen-Forst Stillegungsflächen = "Naturwaldentwicklungsflächen"

BEISPIEL hier
Anmerkung zu den so reichlich gelobten "Kernflächen" von Hessen-Forst, die zu einem künftigen deutschen Urwald werden sollen (während Hessen-Forst unsere letzten "Urwälder" abholzt).
Ist nämlich ein absoluter Witz was hier so alles an Nonsens-Kernflächen festgelegt wurde. Meist das Wertloseste an Wertlosem!

Was taugen Kernflächen?
So gut wie NICHTS. Sie schaden bei uns mehr als sie nutzen. Denn nebenan wird dann noch mehr eingeschlagen als früher.

Außerdem: Hessen-Forst pfuscht leider auch in unsere "zukünftigen Urwälder" hinein. Sie können's nicht lassen.
Wenn sie dann in diesen Nonsens-Kernflächen auch noch die letzten naturschutzfachlich wertvollen Bäume dort herausholen und vermarkten wie z.B. dicke Altkiefern (mit Höhlen), (Heldbock)eichen und wertvolle Nachwuchsbuchen...
...dann sind genannte Gründe "Verkehrssicherungspflicht", "Entwicklungshiebe" und "für den Naturschutz".

So wie hier:

Erneuter Einschlag in eine "Kernfläche" (Naturwaldentwicklungsfläche) des westlichen FFH Reliktwald Lampertheim:

Hier wurde vom Forstamt Lampertheim (FSC zertifizierter Staatswald dort) in unsere eh schon sehr fragwürdigen, zum 3.Mal (!) zum schlechteren geänderten, neuesten  "Kernflächen" fleißig eingeschlagen.

Etliche Alteichen und junge gesunde Rotbuchen (in Brennholzdicke) dort eingeschlagen. Und abtransportiert. VERMARKTET!
Nachdem deswegen mal nachgefragt/moniert wurde, kam die Auskunft, die UNB (Untere Naturschutzbehörde Kreis Bergstraße) hätte all diese Fällungen einfach genehmigt.
So einfach gehts.

Viele für Arten wertvolle Altkiefern zum Fällen markiert, um die dort festgelegten, miserablen Kernflächen "naturschutzfachlich aufzuwerten". Also das letzte an Altbäumen wird dort noch herausgeholt. Das hat übrigens das Forstamt Lampertheim in seinem selbst erstellten, seit 2016 gültigen "FFH Bewirtschaftungsplan" listigerweise so festgelegt.
Denn die ONB im RP Darmstadt arbeitet eng mit dem Forstamt zusammen, lässt das Forstamt die FFH Mangementpläne erstellen. Bock zum Gärtner gemacht.

Mit anderen Worten: Es findet ganz normale Hessen-Forst "Forstwirtschaft" in Kernflächen/Naturwaldentwicklungsflächen statt.
Gefällte Laubbäume sind bereits mit Nummern für Holzwerber versehen. Verbleiben nicht in der Kernfläche. Entgegen der NSL (Naturschutzleitlinie) Festlegungen von Hessen-Forst. Forstämter halten also noch nicht mal eigene Richtlinien/Forstanweisungen ein.
Aber die Kernflächen (Naturwaldentwicklungsflächen) sind eh nicht rechtsverbindlich wie man uns damals mitteilte, als wir schon das 1.Mal Altbucheneinschläge in Kernfläche monierten.

Von der Ursprungsidee der "künftigen Urwaldflächen" ist wohl nach Kernflächen-Einführung nicht mehr viel Brauchbares für den Artenschutz übrig geblieben. Ist alles nur noch ein grünes Feigenblatt von H-F und hess. Ministerium.
Man sieht bei uns in Lampertheim/Viernheim Südhessen wirklich keinen Unterschied in der Bewirtschaftung von normalen Waldflächen und Kernflächen.

Hier mal diese dokumentierten Kernflächen-Einschlags-Beispiele Alteichen (und gesunde Jungbuchen)

http://www.naturgucker.de/?bild=1567594919b

Hier noch die betreffende Kernflächenkarte der Einschläge mit Abt.-Nr.

http://www.naturgucker.de/?bild=-100816631

 

Neben der Kernfläche wurden im FFH Reliktwald Lampertheim leider auch noch weitere, absolut standfeste, wertvolle Alteichen bzw. Habitatbäume eingeschlagen, darunter 2 wertvolle ganz alte Eichen, eine mit Heldbocklöcher.

Aber wen jucken bei uns im Wald dezimierte FFH Anhang II Arten?

Unsere ONB zumindest nicht. Und die UNB fühlt sich schon gar nicht mehr zuständig...nach all den Rückendeckungen, die das Forstamt LA bisher in den letzten Jahren immer vom ONB Vertreter nach BNatSchG illegalen Habitatbaum-Fällungen erhielt.

In obigen Kernflächen wurde vom Forstamt weiter prima der Reliktwald aufgelichtet, damit die Traubenkirsche sich noch besser ausbreiten kann.
Das nennt sich eher aktive Biotopzerstörung statt "Naturschutzgebietsaufwertung".

Ganz krass anzusehen war auch eine eingeschlagene Altbuche mit 55cm Durchmesser in Abt. 501 am Eck vor der Kernfläche Abt.510. Eine prima Habitatbaumbuche, die 1. standfest war und 2. eine ganz große Höhle 7x8cm aufwies, die durchgehend nach oben ging. Schwarzspecht? Aber wen kümmert's, wird alles Brennholz. Fotos von ihr auf Naturgucker.

Wertvolle Habitatbäume direkt neben der "Kernfläche" werden sowieso gefällt. Jetzt noch mehr als früher. Der Wald wird immer lichter. Durch zu intensive Forstwirtschaft.

Und seit der erneuten (3.?) Kernflächeneinigung sowie noch fragwürdigerer 2016 FSC Zertifizierung verzeichnen wir nun im FFH Reliktwald Lampertheim im Viernheimer Waldbereich absolute Rekordeinschläge mit Raubbau, im FFH Gebiet. Sogar im geschützten FFH LRT 9110 Bereich "Hainsimsen-Buchenwald" wird weit mehr eingeschlagen als nachwächst. Bevor der FFH Managementplan in Kraft tritt.  

Außerhalb der Kernflächen, im FFH Gebiet östlich der A67 wurden nun intensivst Altbuchen- und -eichen sowie Biotopbäume und wertvolle junge Nachwuchsbuchen geplündert. Sind dort sogar noch mehr Laubbäume zum Fällen markiert.

Und ab und zu werden auch noch die allerbesten, stehenden Totholzbuchen ohne vorherige Fällungsmarkierung mitgefällt, an denen ich schon ganz seltene Insektenarten fand. Das wars dann, Brennholz...Fakten geschaffen.

...Komischerweise hört man bei dem nun allseits festgestellten dramatischen Artenrückgang der Insekten Deutschlands nichts über den Artenschwund im Wald!

Warum nicht? Die häufigste Ursache hier dürfte in der Forstwirtschaft liegen.

 

Waldschadenskategorie
Fällung in Schutzgebieten
Baumart
Laubbäume
Anzahl der Bäume
über 10
Baumdurchmesser
gleich/über 50 cm
Schutzgebietstyp
FFH-Schutzgebiet
Festgestellt am
So., 26.02.2017
Flächengröße in Hektar
1-5
Koordinaten
49.589965062287, 8.5335927805954,
Bürgerinitiative aktiv
Ja
2017 FFH Reliktwald West Kernflächenfällungen Abt.510 u.514

Aussage im FFH Bewirtschaftungsplan dieses Staatswaldgebiets: "In den Kernflächen erfolgt keine forstliche Bewirtschaftung mehr" 

49.589965062287, 8.5335927805954