Hessen-Mobil plante einen zusätzlichen 4km langen Rad-und Gehweg entlang Landstraße L3111 zwischen Hüttenfeld und Viernheim.
Soweit so gut.
ABER bei der Hessen-Mobil "Vorzugsvariante" sollen 350 meist alte kerngesunde Buchen und Eichen gefällt werden.
Im Natura 2000 VSG "Wälder der südlichen Hessischen Oberrheinebene - Teilbereich Ost Hüttenfeld-Viernheim.
Siehe Videos
1.) Geplanter 350 Baum Einschlag an L3111 im Viernheimer Wald - Teil1
https://www.youtube.com/watch?v=8yRC4dQF1C4&t=111s
2.) Geplanter 350 Baum Einschlag an L3111 im Viernheimer Wald Nov 2021 - Teil2
https://www.youtube.com/watch?v=x8cT6NHUKjo&t=41s
Das alles im Schutzgebiet ohne Planfeststellungsverfahren.
Deshalb haben lokale Bürger davon viel zu spät davon erfahren.
Die Stadt Viernheim sowie BUND Viernheim, die vorab informiert wurden, winkten diese naturschädliche Hessen-Mobil Radwegvariante einfach durch.
Hessen-Forst ist FSC zertifiziert. Und dieser geplante ca. 1ha große Kahlschlag ist gegen FSC Standard.
Auch die von Hessen-Mobil praktizierte "Ganzbaumnutzung" ist gegen FSC Standard.
Einfache Lösung:
Das betreffende FSC-zertifizierte Staatswaldgebiet wurde einfach von Hessen-Forst an Hessen-Mobil verkauft. Damit Hessen-Mobil dann dort alles fällen kann, was beliebt.
Dort wird natürlich das betreffende VSG-Waldstück nachhaltig vernichtet.
Nächstes Frühjahr wird dann dort auf 8m Breite alles umgegraben und der Radweg mit 2,50m Breite gebaut.
Das gesamte Natura 2000 Waldgebiet hat eh schon mit Waldschäden zu kämpfen. Und da will man kerngesunde alte Buchen und Eichen massenhaft noch zusätzlich abholzen?
Ist das die Hessen-Vorstellung von Klimaschutz?
Das 2016 Vogelmonitoring des VSG zeigte bereits einen drastischen Rückgang aller Waldvogelarten auf, darin genannter Hauptgrund "zu intensive Hessen-Forst Holzwirtschaft" und zu intensive Altbaumfällungen von heimischen Buchen und Eichen.
Schon deshalb sollten alle diese zum Fällen markierten kerngesunden Buchen und Eichen dort erhalten werden.
Diese wurden übrigens sehr unauffällig mit kleinem grünen Punkt zum Fällen markiert, nicht mit rotem Schrägstrich oder großem roten Kreis wie sonst dort üblich. Wohl deshalb, damit die vielen Autofahrer nicht auf die 350 Bäume aufmerksam werden, die dort bald gefällt werden.
Die meisten Bäume bräuchte man für diesen Radwegneubau gar nicht fällen, wenn Hessen-Mobil eine andere Variante gewählt hätte! Die es gibt.
Denn auf 2km Länge (!) verläuft bereit ein breiter befahrbarer Waldweg (früherer US Munitionsdepot-Patrouillenweg). Dieser vorhandene Weg ist nur ca. 3 m weiter als der neu geplante. Auf 2km Länge könnten also alle Bäume stehen bleiben. Und die Radfahrer hätten einen viel schöneren Radweg, mit mehr Schatten im Sommer und weniger Abgase der Autos nebenan. Diese natur-und menschenfreundliche Variante hat Hessen-Mobil aber abgelehnt.
Also wertvollste klimaschutzrelevante alten Buchen und Eichen sollen gefällt werden, für schlechteste "Radwegvariante" MITTEN durch alten Baumbestand.
Sehr schlechte Variante für Umwelt und auch für Radfahrer!
Einige Bürger versuchten noch verzweifelt, Viernheimer Stadtpolitiker zu einem Veto zu bewegen, damit die Hessen-Mobil Planung naturverträglich überarbeitet wird.
Das wollten sie aber wohl nicht, auch die Grünen in Viernheim nicht. "Augen zu und durch" Motto...
Weil sie Sorge hatten, dass sich dann der lange gewünschte Radwegbau dadurch verzögert.
Die dickste kerngesunde Solitärbuche, die ein grünes Fällungszeichen erhielt, ist ca. 180 Jahre alt, hat Stammdurchmesser von 90 cm.
Auch dieses Naturerbe will Hessen-Mobil fällen.
Hessen-Mobil plante einen zusätzlichen 4km langen Rad-und Gehweg entlang Landstraße L3111 zwischen Hüttenfeld und Viernheim.
